Berlin

Auswärtiges Amt Berlin

Optimierung eines bereits energiesparenden Gebäudes: 31 Prozent Einsparung mit drei Millionen Euro Investition.

Projektbeteiligte

Die Einsparungen werden unter anderem durch die Installation einer neuen Kältetechnik und durch den Einsatz von innovativer LED-Beleuchtung erreicht. Außerdem wurde eine Einzelraumregelung der Heizung für einen Teilbereich des Ministeriums integriert.

Eine Besonderheit ist, dass mit dem Auswärtigen Amt ein bereits energieeffizientes Gebäude weiter optimiert wird. Durch weiter entwickelte Technik lassen sich nun neue Einsparpotenziale ausschöpfen

Mit einer Solarluftkollektoranlage kommen auch erneuerbare Energien zum Einsatz: Die etwa 200 m² große Anlage sorgt dafür, dass frische Außenluft von der Sonne vorgewärmt wird. Diese vorgewärmte Außenluft wird dann den Lüftungsanlagen zugeführt und entlastet so die Heizungsanlage.

Die Einspargarantie liegt bei jährlich 31 Prozent. Um die Konditionen des Angebots zu verbessern, beteiligte sich der Bund mit einem Baukostenzuschuss in Höhe von 1,2 Millionen Euro aus dem Energieeinsparprogramm Bundesliegenschaften (sog. 120-Mio-Programm). Die Garantiephase hat im September 2011 begonnen.

Basisdaten

Contracting-Modell: Energiespar-Contracting
Basisenergiekosten: 1,9 Mio. Euro pro Jahr
Einspargarantie:
604.000 Euro pro Jahr (31,1 Prozent)
Investition:
3,0 Mio. Euro

AuftraggeberAuswärtiges Amt
Innerer Dienst - Berlin
Werderscher Markt 1
10117 Berlin
BeratungDeutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
Chausseestr. 128a
10115 Berlin
ContractorCaverion Deutschland GmbH
Facility Services
Riesstraße 25
80992 München

Medien: Wärme, Strom, Wasser
Haushaltsentlastung: 317.000 Euro pro Jahr
CO2-Einsparung: 1.780 Tonnen pro Jahr (22,6 Prozent)
Vertragsschluss: 06.07.2010
Hauptleistungsphase: 09/2011 bis 08/2021

Baukostenzuschuss: 1,2 Mio. Euro
Anzahl Liegenschaften: 1
Fläche: 163.000 m² BGF

Liegenschaft(en):
Der Sitz des Auswärtigen Amtes hat eine außergewöhnliche und wechselvolle Geschichte. Der Altbau wurde bis 1940 für die Reichsbank errichtet. Als Sitz des Zentralkommitees der SED war es später für drei Jahrzehnte das Machtzentrum der DDR. Hier tagte aber auch die erste frei gewählte Volkskammer der DDR, die hier dem Vertrag über die Herstellung der Einheit Deutschlands zustimmte.

Nach dem Umzugsbeschluss des Bundestages und der Entscheidung, das Auswärtige Amt hier unterzubringen, stellte sich der Berliner Architekt Hans Kollhoff der Herausforderung, mit der Renovierung eine kritische Distanz zu den früheren Nutzungen zu finden, ohne diese Geschichte völlig zu verdrängen.

Der aus Platzgründen erforderliche Erweiterungsbau wurde 1999 nach einem Entwurf der Architekten Thomas Müller und Ivan Reimann errichtet. Mehr Infos zum Gebäude

Im Energiespar-Contracting werden drei Gebäude optimiert:
Erweiterungsbau Am Werderschen Markt, Altbau Kurstraße und Anbau Oberwasserstraße
Werderscher Markt 1
10117 Berlin

Nutzung: Verwaltungsgebäude
Verfahren: Zweistufig

Ein Maßnahmenschwerpunkt ist der Einsatz einer hocheffizienten Kompressionskältemaschine für die Klimatisierung der Räume. Eine vorhandene Absorptionskältemaschine bleibt erhalten, so dass die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung in einem optimierten Gesamtkonzept sinnvoll weiter betrieben wird.

Auch der Einsatz von LED-Beleuchtung in der Tiefgararge, eine Einzelraumregelung der Heizung für ca. 850 Räume und Solarkollektoren für die Außenluftvorwärmung der Lüftungsanlagen sind wichtige Maßnahmen, um das Einsparziel zu erreichen.

Heizung
Pumpenaustausch, Hydraulischer Abgleich, Einzelraumregelung für ca. 850 Räume, Austausch von Thermostatköpfen durch "Behördenmodelle" in geeigneten Bereichen

Lüftungs- und Klimaanlagen
Einbau von Frequenzumformern, Austausch von Ventilatorantrieben, Luft-Solarkollektoren zur Vorwärmung der Außenluft

Kältetechnik
Pumpenaustausch, Hydraulischer Abgleich, Einsatz einer Hochleistungs-Kompressions-Kältemaschine

Regelung
Anpassung der Regelstrategien / Optimierung der Parameter, Anpassung und Erweiterung der DDC-Unterstationen und der Gebäudeleittechnik

Beleuchtung
Einsatz von innovativer LED-Beleuchtung in der Tiefgarage und in den Kellerfluren, Tageslicht- und präsenzabhängige Steuerung

SonstigeEinbau von Durchflussmengenkonstanthaltern, Umkehrosmoseanlage für die Kühltürme, Wasserspararmaturen und wasserlose Urinale in stark frequentierten Teilbereichen, Einbau von Strom-, Wasser- und Wärmemengenzählern für ein erweitertes Energiemonitoring

Bundesland: Berlin
Gebäudetyp: Nichtwohngebäude
Nutzung: Verwaltungsgebäude
Auftraggeber: Bund
Status: Projekt in Hauptleistungsphase oder beendet

Basisenergiekosten: über 1 Mio. Euro pro Jahr
Investition: über 2 Mio. Euro
Leuchtturmprojekt: Ja: Erstes Bundesministerium im Energiespar-Contracting

mit erneuerbaren Energien: ja
mit Kraft-Wärme-Kopplung: nein
mit Baukostenzuschuss: ja
mit Sanierung der Gebäudehülle: nein

Pool-Projekt: nein

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